Wie reinigt man einen Tatort, Marcel Kreuzer?

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"Man stellt sich ja immer vor, dass Tatortreiniger ausschließlich wegen
Verbrechen, Mordfällen und überhaupt den schlimmste Delikten kommen",
sagt der Oberdinger Tatortreiniger Marcel Kreuzer im Podcast Frisch an
die Arbeit. "Das ist aber gar nicht so: Der Großteil sind Menschen, die
einsam in ihrer Wohnung verstorben sind und unentdeckt wochenlang dort
lagen."

Tatsächlich sei die Berufsbezeichnung "Tatortreiniger" etwas
irreführend: Nur bei zehn bis 20 Prozent seiner Aufträge gehe es
wirklich um Mordfälle, "viel weniger als man annimmt", erzählt Kreuzer
im Arbeitspodcast von Zeit Online. Neben natürlichen Todesursachen kämen
auch Suizide und Unfälle leider häufig vor. Entsprechend aufwändig sei
auch die Reinigung. "Gerade in einer Wohnung, in der wochenlang eine
Leiche lag, reicht es nicht zu putzen", sagt Kreuzer. "Dann muss
tatsächlich die ganze Wohnung geräumt und manchmal auch saniert werden.
Man bekommt den Geruch einfach nicht raus."

"Es gibt selten Momente, die uns wirklich schockieren – auch wenn das
trotzdem vermutlich noch häufiger vorkommt als bei anderen Berufen",
sagt Kreuzer. Besonders schwierig sei es, den richtigen Grad der Nähe zu
den Angehörigen zu finden, sie seien letztlich ja Reinigungskräfte,
keine Seelsorger: "In so einer Situation kann ein witziger Spruch ja
schnell nach hinten losgehen."

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