Wie fotografiert man eine Diktatur, Harald Hauswald?

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"Je länger die Geschichte ist, die ein Bild erzählt, umso besser ist
es", sagt der Fotograf Harald Hauswald im Podcast "Frisch an die
Arbeit". In der DDR fotografierte er die Straßen Ost-Berlins, danach
gründete er die Bild-Agentur Ostkreuz. "Wenn man ein Foto betrachtet,
muss was in Bewegung kommen", sagt er. Geschehe das nicht, könne man es
wegwerfen.

Der heute 68-Jährige ließ sich nach der Schule zum klassischen
Fotografen ausbilden. Allerdings nicht, weil er das wollte, sondern weil
sein Vater Fotograf gewesen sei. "Das war nicht mein Wunsch. Das war der
Wunsch meines Vaters", erzählt Hauswald im Arbeitspodcast.

Später veröffentlichte er Alltagsszenen aus Ost-Berlin in den
West-Berliner Stadtmagazinen Tip und Zitty und in Geo zu. Die
DDR-Diktatur habe das natürlich als Provokation empfunden, erzählt
Hauswald. Das Regime habe gegen ihm wegen der "Weitergabe geheimer
Nachrichten" ermittelt und ihn sehr ausführlich von der Stasi
ausspionieren lassen, sagt er.

Nach dem Fall der Mauer arbeitete Hauswald für etliche Zeitschriften und
stellte seine Bilder weltweit aus. Er habe so arbeiten können, wie er es
wollte, sagt er heute. Ob er jemals einen anderen Job hätte haben
wollen? Hauswald schüttelt den Kopf. "Ich ziehe mir nicht gerne eine
Zwangsjacke an – außer die, die ich selber für mich zurecht bastle."

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Wie fotografiert man eine Diktatur, Harald Hauswald?

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