#95 - Wasser

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Zum Thema Wasser – noch keine Sonne und auch kein Strand dafür viel Flüssiges und zwar von Oben sind wir dieses Mal wieder LIVE aus der Buchhandlung Bücken in Overath. Wir diskutieren über die Mehrzahl von Wasser… gemeint ist damit nicht unbedingt viel Wasser!

Diesmal nur drei Bücher, denn wir wollen tiefer in die Geschichten eintauchen:

Mitschwimmen dürfen „Caroline Wahl“ mit „22 Bahnen“ – ein Buch dass durch alle Hände ging und einfach allen gefallen hat! Nicht umsonst Lieblingsbuchs der unabhängigen Buchhandlungen 2023 und seit letzter Woche als Paperback direkt auf Platz 1 der Charts.
Worum geht es? Tilda wohnt in einer trostlosen Gegend, hat ein schwieriges Elternhaus, kümmert sich um Ihre kleine Schwester und versucht irgendwie erwachsen zu werden…im Studium bekommt sie ein Angebot nach Berlin zu gehen, aber gleichzeitig taucht auch Viktor in Ihrem Leben auf, der seine ganz eigenen Probleme mit sich bringt. Soll sie sich mit Ihm einlassen?
Frisch geschrieben, nicht anstrengend aber modern. Berlin lockt und die Protagonistin ist in einer „Ich will mein Leben verändern“ - Stimmung, …ein positiver Kampf!

Nicht nur Sie Kämpft und schwimmt: Auch „Nyad“ tut das in einer Filmbiografie (zu sehen auf Netflix) – diese True Story behandelt das Leben der US-amerikanischen Langstreckenschwimmerin Diana Nyad, die mit 60 versucht was sie mit 28 nicht geschafft hat – von Kuba nach Florida zu schwimmen.

Schwimmen als Methode um abzuschalten, oder als kleine Flucht von Zuhause….

„Der Gesang der Flusskrebse“ von „Delia Owens“.
Ähnliche elterliche Thematik, der Vater ist Alkoholiker und schlägt die Mutter, und auch die Geschwister, bis alle gehen und nur die 6-Jährige noch da ist, weil sie niemand mitnimmt. Genannt wird sie nur das Marschmädchen, weil sie in den Feuchtgebieten North Carolina dann auch schon bald ohne den Vater auskommen muss. Schule ist nichts für Sie, bis dann ein Freund Ihres Bruders Ihr Lesen beibringt und sich eine neue Welt für sie öffnet.
Es wird eine Leiche gefunden – eigentlich gibt es keine Anzeichen für ein Verbrechen, aber alle versuchen es Ihr anzulasten – und damit startet ein Prozess der nur auf Indizien beruht! Im Verlauf des Buches wird es immer kriminalistischer und zugleich auch noch naturverbundener, da sie anfängt Bücher zu veröffentlichen und innerhalb ihrer Einsamkeit zur Marschexpertin heranreift. Es gibt mehrere dramatische Liebesgeschichten – und damit auch die perfekte Urlaubslektüre.
Es geht auch um Apartheid, Freundschaften zwischen Menschen und die Frage in wieweit kümmert sich ein Dorf um ein vernachlässigtes Kind oder warum schauen einfach alle weg.

Wasser als Landschaftselement – als Verbundenheit gegen die Einsamkeit, als Zuhause…

Wir sinnieren über Klappentexte und den Beruf eines Autonamenerfinders, um dann zu einem Riesenkalmar zu kommen, der ein Stromkabel berührt und anschließend seine Arme anfangen miteinander zu kommunizieren.
„Weil da war etwas im Wasser“ ist kein Sachbuch für Aquarienfreunde, sondern ein Roman von „Luca Kieser“ – ein außergewöhnliches literarisches Abenteuer.
Am Rand steht immer welcher Arm gerade spricht, z.B. der etwas müde Arm, der bisschen schüchterne Arm, der arme Arm… und alle haben unterschiedliche Geschichten.
Fun Fakts zum weißen Hai, Jules Verne, und noch einige MEER, wobei alle Storys wieder zusammen finden.
Die zweite Geschichte ist die eines Mädchens, die auf einem Krill-Schiff ein Praktikum macht, da ihr sehr langweilig ist, schreibt sie ein Tagebuch, das auch im Buch veröffentlich ist. Um Zeit totzuschlagen sammelt sie Wörter, die keinen Plural haben.. bis der Riesenkalmar von ihrem Troller gefangengenommen wird. Die Gedanken des Mädchens gehen nach einer Berührung auf den Kalmar über, und werden dort weiter ausdiskutiert.
Auch die Lesart ist ein Experiment, denn die Arme empfehlen eine gewünschte Reihenfolge und die Frage, ob sich die Geschichte dann anders darstellt, konnte nicht final geklärt werden.
Eine absolut strange Leseempfehlun

#95 - Wasser

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