Ist die Pandemie jetzt vorbei, Herr Zickler?

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"Wir fangen jetzt erst an, die Corona-Jahre aufzuarbeiten" sagt der
Berliner Arzt Daniel Zickler, der in der Berliner Charité auf einer
Intensivstation arbeitet und in den vergangenen beiden Jahren die Folgen
der Corona-Pandemie sehr direkt miterlebt hat. "Wir hatten durch Corona
ein extrem hohes Aufkommen an Patienten, viele waren extrem krank und
viele sind gestorben – das haben wir sonst so nicht."

Zickler, 42, hat Medizin mit Schwerpunkt internistische Medizin studiert
und sich dann zum Intensivmediziner fortgebildet, heute leitet er eine
internistische Intensivstation der Charité. In ganz Deutschland bekannt
wurde er mit der TV-Dokumentation "Charité Intensiv: Station 43" und
einer Corona-Spezialsendung von Joko & Klaas, in der er für die Impfung
und für Kontaktbeschränkungen appellierte.

"In der Hochphase von Corona sind unglaublich viele Menschen gestorben,
auch junge Menschen, schwangere Menschen – das war eine unheimliche
Belastung", sagt Zickler. "Man arbeitet im Akkord – und trotzdem sterben
so viele Menschen. Irgendwann stellt sich dann auch die Sinnfrage", sagt
er.

"Ein leeres Bett auf einer Intensivstation ist wirtschaftlich etwa ein
Problem", sagt Zickler. Aus gesellschaftlicher Sicht sei es aber die
Voraussetzung, "dass jemand kurzfristig aufgenommen werden kann". Er
hoffe, dass die Pandemie da eine Wende bewirken könne, auch wenn
politisch bislang wenig passiert sei. "Die Probleme, die durch Corona zu
Tage getreten sind, sind ja nicht weg."

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