Episode 145: Der Leopard (Il gattopardo), 1963

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Luchino Visconti wechselt nach Klassikern des Neorealismus den Modus und nutzt den Monumentalfilm, gerade populäre Antwort auf das Fernsehen, um mit Strategien der mise en scene den Zuschauer in der Filmwelt zu befreien und gleichzeitig die Sinnlichkeit des Genres auszustellen und zu unterlaufen. Dabei zeigt er einen Fürsten in Sizilien während des Risorgimento, also der politischen Umstürze während der Nationalisierung Italiens im 19. Jahrhundert. Dadurch macht er etwas Realistisches über das Netzwerk der Macht greifbar, um uns wiederum zu zeigen, wie die armen Leute übergangen werden. Die Privilegierten werden immer die Macht haben, die Armut aber bleibt. Bei all der Opulenz ist der Film damit eine Weiterführung der neorealistischen Werke Viscontis, der über die Bande des Adels das Bürgertum der Demokratie angreift. Trotz des düsteren Weltbilds ist das Ganze unterhaltsam erzählt, mit einem Burt Lancaster, der unglaubliches leistet. Scorsese und Coppola schauen 1963 enorm interessiert hin.

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