Finanz-Szene - Der Podcast: Zu Gast: Martin Bücher/KSK Biberach

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Würde man einfach nur auf die Kennziffern dieses Instituts blicken könnte man glatt meinen, dass es man es mit einer der filiallosen Direktbank zu tun hat. Einer ING, DKB oder Comdirect oder einem vergleichbaren Akteur. Keinesfalls aber einer provinziellen Sparkasse. 

Aber wie man es auch dreht: Im Zuge unserer großen Sparkassen-Studie sprang uns die Kreissparkasse Biberach gleich mehrfach ins Auge. Das oberschwäbische Institut ...

wies in drei der letzten fünf Jahre eine Cost-Income-Ratio von unter 50% auf
erwirtschaftet Kapitalrenditen nördlich von 10%
wächst im klassischen Kreditgeschäft
baut Personal auf- und nicht ab
ist extrem gut kapitalisiert

... arbeitet mit 40% Home-Office-Quote

All das sollte Anlass genug sein, den Chef der Kreissparkasse Biberach - Martin Bücher - mal in unseren Podcast einzuladen und ihn fragen: wie machen sie das? Und Bücher hatte erfreulicherweise Zeit und Lust und stattete uns aus nach einer Sitzung bei der Finanz Informatik im Frankfurter Büro einen Besuch ab und stand uns Rede und Antwort. Mit entwaffnender Offenheit schilderte er, dass sein Haus eigentlich keine klassische Sparkasse sei, sondern zeitweise eher eine Investmentbank mit angeschlossener Sparkasse gewesen sei: mit einem sehr großen Kapitalmarktgeschäft.

Früh investierte das Haus in die Aktienmärkte, baute so im Bullenmarkt massive Reserven auf und kann es sich so leisten, heute knapp ein Drittel der Erträge (!!) aus Aktien und anderen Beteiligungen zu verdienen und selbst in Krisen wie im vergangenen März gut zu schlafen. Quasi nebenher erzählt uns Bücher, dass man für schlechtere Zeiten auch noch vier Tonnen Gold auf eigene Rechnung erworben hat und in Schweizer Tresoren eingelagert hat - mithin also Edelmetall im aktuellen Marktwert von über 200 Mio. Euro (und laut Bücher zu weit tieferen Marktkursen erworben). 

Dass die Kreissparkasse Biberach auch noch in einem wirtschaftlichen Kraftzentrum des Landes mit zahlreichen Hidden Champions arbeitet, rundet das ganze ab. Eine Blaupause für andere Sparkassen sei der Weg der Kreissparkasse Biberach allerdings nicht. "Sie brauchen natürlich auch die Reserven, dass, wenn tatsächlich Risiken schlagend werden, sie nicht sofort die Reißleine ziehen müssen".

Unser Dank gilt dem Sponsor dieser Episode, nämlich Mehrwerk, der führenden Plattform für Mehrwertleistungen für Banken in Deutschland.


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