„Diese Demokratie muss jeden Tag erkämpft, bestätigt und verteidigt werden“

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Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) rechtfertigt die deutschen
Waffenlieferungen in die Ukraine. „Ich bin auch kriegsmüde“ sagt er. Es
sei hässlich, mit Waffen umzugehen, „aber es ist notwendig, um unsere
Freiheit und unsere Sicherheit zu schützen“. Pistorius spricht auch über
den Zustand der Bundeswehr. Sein Ziel sei es, Personal in der Bundeswehr
zu halten und neues anzuwerben. Vor einigen Wochen hatte er gefordert,
einen verpflichtenden Fragebogen für junge Männer einzuführen, der die
Bereitschaft und Fähigkeit zum Dienst in der Bundeswehr erfassen soll.

„Ja ich brauche mehr Geld“, sagt er auf Nachfrage. Ein Grund sei unter
anderem, dass die Herstellung von Panzern und U-Booten Jahre dauere und
die Industrie daher finanzielle Planungssicherheit brauche.
Solch schwere Waffen würden „nicht irgendwo im Regal stehen und auf
Knopfdruck bestellt werden können“.

Auf die Frage, wer anstelle von Olaf Scholz als Kanzlerkandidat infrage
käme, sagt Pistorius: „Der Glaube, nur durch das Austauschen einer
einzigen Person in der gleichen Konstellation" würde ein großer Wechsel
kommen, sei falsch. So einer Erwartungshaltung könne niemand allein
gerecht werden, Politik sei eine Frage des Teamplay.

Er hoffe, dass die leisen Stimmen, die in der Mehrheit seien, den
lauten, demokratiefeindlichen Stimmen etwas entgegensetzen würden.
Pistorius sagte: "Unsere Demokratie muss jeden Tag erkämpft, bestätigt
und verteidigt werden.“

Das Gespräch ist eine Aufzeichnung der Online-Live-Veranstaltung aus der
Reihe "Eine Stunde ZEIT", die am 19. September 2024 vor Publikum in
Hamburg stattfand und auch als Videoaufzeichnung verfügbar ist.

„Diese Demokratie muss jeden Tag erkämpft, bestätigt und verteidigt werden“

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"Die Vorstellung, uns nicht verteidigen zu müssen, hat Putin zerbombt"
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