TALK: Comedy und Männlichkeit

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Manche Comedians fühlen sich offenbar dadurch herausgefordert, dass man in Deutschland fast alles meinen und sagen kann, und gerade Künstler:innen nochmal in ihren Werken besonders geschützt sind. Dann suchen sie akribisch Aufregerthemen und den rassistischen, frauenverachtenden oder transphoben Witz, verbitten sich Kritik und pochen beim geringsten Widerspruch auf ihre Meinungsfreiheit. So simpel, so lächerlich. Und doch ist das alles nicht einfach nur ein Witz, sondern politisches Handeln. Selbst wenn manch Künstler das nicht wahrhaben möchte.
Für sein Buch Die letzten Männer des Westens hat der Autor Tobias Ginsburg unter Antifeministen und rechten Männerbünden recherchiert und sich auch die Rolle vorgenommen, die dabei Humor und Comedy spielen. Gekränkte Männer, die sich von progressiven Bewegungen unterdrückt fühlten, sagt Tobias, könnten leicht politisch mobilisiert und evtl. sogar radikalisiert werden. Und gerade sie wenden sich einem provokanten, uneigentlichen Sprechen zu. Nur: Die Grenzen zwischen einem provokanten Ausrutscher und einem überzeugten rassistischen Witz sind
fließend. So wird Humor zum Treiber der Agitierung und Radikalisierung.
Wir sprechen über die Alt-right, Faschisten in Polen, gepunktete Socken, Wladimir Putin, Gamergate, Hass und transgressive Witze in Onlineforen und darüber, dass sexistische oder rassistische Witze zwar keine politische Heimat haben, in jedem Fall aber eine nahelegen.
Tobias Ginsburg bei Twitter
Eintrag zu Tobias Ginsburg bei Wikipedia
Link zum Buch beim Rowohlt-Verlag

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