Jens Spahn: “Man kann doch nicht mit Wasserwerfern das Maskentragen erzwingen”

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Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist in der Corona-Krise zu einem
der wichtigsten Politiker des Landes geworden. Mit den
ZEIT-Redakteur*innen Charlotte Parnack und Roman Pletter spricht er über
die Covid-19-Pandemie und ihre Begleiterscheinungen – von den Protesten
gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus, über
Wirtschaftshilfen bis zu den Folgen für Familien.

Spahn äußert sich besorgt über die aktuellen Proteste und
Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen: “Wir haben ja begonnen mit
einem wahnsinnig großen Gemeinschaftsgefühl.” Jetzt spüre er, dass dies
drohe, verloren zu gehen. “Dass es Protest gegen Regierungshandeln gibt,
finde ich normal und auch richtig und wichtig”, sagt Spahn. Aber am Ende
lasse sich die Seuche nur bekämpfen, wenn die Bürgerinnen und Bürger
mithelfen, weil sie davon überzeugt sind, dass die geltenden Hygiene-
und Abstandsregeln sinnvoll sind. So rechtfertigt er auch, dass bei
Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen nicht mit Gewalt
Hygieneregeln durchgesetzt werden: “Wie wollen Sie mit Polizeigewalt
Menschen zwingen, Masken zu tragen?”

Außerdem räumt Spahn Versäumnisse im Umgang mit der Krise ein: "Hätten
wir früher Masken kaufen sollen? Ja", sagt er. Außerdem hätten die
Regierungen von Bund und Ländern bei den Öffnungen von Geschäften von
vornherein stärker auf Hygienekonzepte setzen sollen statt auf die
800-Quadratmeter-Regel.

Das Gespräch ist eine Aufzeichnung der Online-Live-Veranstaltung aus der
Reihe “Eine Stunde ZEIT mit …“, die am 12. Mai 2020 in Berlin stattfand.

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