Albin Kälin: Müssen von linearem zu zirkulärem Denken kommen

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In der heutigen Zeit, wo die Rufe nach Nachhaltigkeit immer lauter werden, hebt sich der Cradle-to-Cradle-Ansatz als revolutionäres Konzept ab, das das Potenzial hat, unsere industriellen Prozesse und unseren Umgang mit Ressourcen grundlegend zu verändern. In diesem Podcast-Gespräch mit Albin Kälin, Geschäftsführer von epeaswitzerland, dreht sich alles um das Thema Mobilität aus einer anderen Perspektive: der Umgang und die Nachhaltigkeit von Materialien. 

Cradle to Cradle, wörtlich übersetzt "Von der Wiege zur Wiege", ist ein Designkonzept, das von William McDonough und Michael Braungart in den späten 80er-Jahren entwickelt wurde. Es basiert auf der Idee, Produkte so zu gestalten, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus entweder als biologische Nährstoffe in die Umwelt zurückgeführt oder als technische Nährstoffe vollständig in neue Produktionskreisläufe reintegriert werden können. Diese Vision, die auf drei grundlegenden Prinzipien basiert – Abfall ist Nahrung, Nutzung von Sonnenenergie und Förderung der Diversität –, zielt darauf ab, einen positiven Fußabdruck zu hinterlassen, anstatt lediglich den negativen zu minimieren.

Albin kritisiert das aktuelle lineare Wirtschaftsmodell, das auf dem Prinzip "Von der Wiege zur Bahre" basiert, für seine Kurzsichtigkeit und Ineffizienz. Die Begrenztheit der Ressourcen, die Toxizität vieler verwendeter Materialien und die Endlichkeit unseres Planeten machen ein Umdenken unumgänglich. Die Cradle to Cradle Philosophie erkennt diese Herausforderungen an und bietet gleichzeitig einen Ausweg, der nicht nur nachhaltig, sondern auch zukunftsfähig ist.

Innovation spielt eine zentrale Rolle im Cradle to Cradle-Ansatz. Produkte und Prozesse müssen von Grund auf neu gedacht werden, um eine echte Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen. Albin hebt hervor, wie wichtig es ist, über den Tellerrand hinauszublicken und kreative Lösungen zu finden, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch nachhaltig sind. Ein Beispiel hierfür ist die Marke Frosch, die eine kreislauffähige Verpackung entwickelt hat, die als leuchtendes Beispiel für das, was möglich ist, dient.

Die Transformation hin zu einer Kreislaufwirtschaft erfordert das Engagement aller Stakeholder. Nicht nur Unternehmen, sondern auch Konsumenten, Gesetzgeber und Bildungseinrichtungen müssen sich beteiligen. Albin betont, dass ein kollektives Umdenken und Handeln erforderlich ist, um die notwendigen Veränderungen herbeizuführen. Der Cradle to Cradle Certified Zertifizierungsprozess bietet dabei eine strukturierte und transparente Methode, um Unternehmen zu unterstützen und zu belohnen, die sich auf diesen Weg begeben.

Das Gespräch mit Albin macht deutlich, dass der Cradle to Cradle-Ansatz mehr als eine nachhaltige Praxis ist; er ist eine Philosophie, die darauf abzielt, die Art und Weise, wie wir über Produktion, Konsum und Abfall denken, zu verändern. Es ist ein Aufruf zum Handeln, der zeigt, dass eine positive Zukunft möglich ist, wenn wir bereit sind, alte Gewohnheiten abzulegen und mutig neue Wege zu beschreiten.

Die Botschaft ist klar: Nur durch Innovation, Kooperation und den Mut, bestehende Systeme in Frage zu stellen, können wir eine Welt schaffen, die nicht nur überlebensfähig, sondern auch lebenswert ist. Mit Albin sind wir auch auf das Thema Nachhaltigkeit in der Automobilindustrie eingegangen. Doch das hörst du dir am besten selbst an.

Albin Kälin: Müssen von linearem zu zirkulärem Denken kommen

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Electrified Women: "E-Community, kümmert euch umeinander!"
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