Outdoor- Reporter Winterbräuche: Der Strohmann von Scuol

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Am Abend des ersten Samstages im Februar wird in Scuol im Unterengadin der Hom Strom, der Strohmann verbrannt. Am Nachmittag treffen sich die älteren Schülerinnen und Schüler auf dem Platz im historischen Unterdorf von Scuol , um den Hom Strom zu bauen.

Der Hom Strom besteht aus einer rund acht Meter langen Telefonstange. Aus Roggenstroh, das speziell zu diesem Zweck im Unterengadin angebaut wird, werden armdicke Stränge um die Stange gedreht, bis ein Durchmesser von bis zu zwei Meter entsteht. Der Hom Strom wird dann mit einem Wagen aus dem Dorf transportiert und an einem Standort ausserhalb des Dorfes aufgestellt. Abends versammelt sich die Bevölkerung und Gäste von Scuol beim Hom Strom, während die älteren Schülerinnen und Schüler das Gelände mit ihren Feuerkugeln «Bombas» erleuchten. Punkt 20.00 Uhr wird der Strohmann in Brand gesetzt, und alle singen das Hom Strom Lied, das der einheimische Dichter Men Rauch 1954 für diesen Anlass komponiert hat.


Ursprung unklar

Über den Ursprung des Feuerbrauches ist wenig bekannt. Bis heute ist der Mythos verbreitet, dass der Brauch ein heidnisches Opferkult des einfachen Bergbauern an den Sonnengott, verbunden mit der Bitte um eine gute Ernte ist. Ebenfalls wird heute mit dem Hom Strom versucht eine Prognose für den nächsten Sommer zu erstellen. Dabei geht es aber nicht wie lang oder kurz der Strohmann brennt, sondern darum, dass der Wind sich dreht und die Flammen möglichst in alle Himmelsrichtungen zum Flackern bringt.


SRF 1 Outdoor Reporter Marcel Hähni stellt den Brauch in den Mittelpunkt der Treffpunktsendung.

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