Zwischenruf: „Fett wie ein Turnschuh?!?“

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Markus Gull liest dir seinen Blogzwischenruf „Fett wie ein Turnschuh?!? vom 03. April 2020 vor.
Natürlich wissen wir, dass im Freibad alle Kinder in den Pool pinkeln. Aber wenn der erste sein Brünnlein vom Dreimeterbrett springen lässt, dann wird ein Zwischenruf vom Badewaschl fällig, und heute stoße ich einen solchen aus.
 
Eine grundsätzliche Entscheidung, die in dieser Corona-durchseuchten Zeit nahezu jeder, in profanen Angelegenheiten genauso wie in Fragen von substanzieller Auswirkung, treffen muss, betrifft die Themenwelt des Teilens. Daran knüpft sich ein aus Werten und Tugenden gedrehter Strick, an dem sich jeder hochranken kann, oder abseilen. Solidarität, Fairness, Gerechtigkeit, Loyalität, Rücksicht – solche Fäden sind dort eingeflochten.
 
Daran hängen die Verzweiflung und die Ratlosigkeit von KMUs, EPUs, kleinen Unternehmern, Gründern, deren größte private Investition in der letzten Zeit ein bisserl Luxus in der Gestalt von einem neuen Paar adidas originals war, einmal nicht die Billig-Sneakers von Deichmann oder H&M. Das ganze andere Geld steckt nämlich im Unternehmen und jetzt eben in der Krise mit allem anderen auch, was noch so da ist.
 
Ich sehe, wie der Anflug von Erleichterung über die Möglichkeit, die Mieten für ihre Geschäftslokale aussetzen zu können, der Fassungslosigkeit darüber weicht, wenn sie lesen, dass Multi-Milliarden-Konzerne wie adidas, H&M, Deichmann, C&A, hunkemöller, pimkie, Galeria Karstadt Kaufhof … Tschappi & Quappi ihre Mietzahlungen aussetzen. Selbstverständlich haben die auch Probleme – wer denn nicht! –, aber sie haben zumindest auch die Wahl, ob sie die Probleme, die sie haben, mit dem eigenen Kapital und dem eigenen Vermögen lösen oder es auf das Vermögen anderer weiterschieben und mit dem eigenen Unvermögen lösen.
 
Die Frage, die sich jedem von uns stellt, nicht nur Konzernen, die fett wie ein Turnschuh sind, denen aber ganz besonders, lautet: Ist das Not-wendige Hilfe oder packen wir eine Gelegenheit beim Schopf, weil wir können und weil so unser blaues Auge abschwillt, auch wenn wir dabei mit dem Ellenbogen jemandem, den wir Partner nennen, ein Veilchen verpassen?
 
Sich am Ausweg durch Schlupflöcher zu schlingeln ist nicht falsch.
Dennoch ist es nicht richtig.
Es herrscht Gegenwind, die See ist rau.
Wie halten wir Kurs?
Rotiert die Kompassnadel?
Siehst du das Feuer im Leuchtturm?
Was für Fragen! Noch mehr stelle ich uns allen in dieser Folge meines Blogcasts als akuten Zwischenruf.


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